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Fasnachtsbericht 2017

Müller Pascal 09.03.2017

Was die Fasnacht alles vertreibt

Der allgemeine Zweck der Fasnacht liegt ja darin, die beissende, Nasenhaar einfrierende Kälte von Väterchen Frost zu vertreiben. Wer jetzt das Wetter während der vergangenen Fasnacht beobachtet hatte, bemerkte wohl, dass die kakophonischen Klänge eher in die verkehrte Richtung wirkten. Sonnengott Ra hatte spätestens am Monster vom Güdisdienstag die Nase voll und sorgte mit seiner Abwesenheit für die Räumung des Brauiplatzes in Rekordzeit. Die alten Hasen der Räbis wiederstanden jedoch dem Wetter heldenhaft -unter dem Vordach der Bibliothek- und feuerten die Guugen auf der Tribüne an: «Spelid no eis».

Manch einer hat sich da überlegt, was der Schweizer Karneval sonst noch so vertrieben hatte. So hat der Schmudoabend in Rothenburg sicher dafür gesorgt, den Glauben einiger Räbis in ihre sonst raubkatzenähnliche Agilität zu bezweifeln. Stühle verhinderten das Verhindern von überlaufenden Getränken und zwangen die sportlichsten Räbis sitzenzubleiben. Auch den guten Vorsatz am Auftritt mal nicht zu schwitzen hat sich spätestens dann verflüchtigt, als kleine Bäche den gestählten Räbikörber hinunterfliessen und sich in dunkle Höhlen ergiessen, wo sicher keine Bären wohnen.

Am Montag hat der Räbi sich dann langsam damit abgefunden, dass gewisse Vorsätze halt vertrieben werden. Immerhin hat die andauernde Ernährung mit fasnächtlichem Superfood bei den Husaren, in Littau und Römerswil dafür gesorgt, dass die Verdauungsprobleme ebenfalls verschwunden sind. Der Dienstag wartet neben dem Wetter nochmals mit einem wunderschönen Umzug unter kompetenten Kommentatoren auf. Manch ein Räbi spürte schon eine aufkommende Müdigkeit in sich, lässt sich aber nochmals durch das super Publikum mittreissen. Letzte Ansätze werden verblasen, Hände ruiniert, oder wenn gar nichts mehr hilft, halt ein Schläfchen während dem Spielen gemacht. Trotz allen vertriebenen Vorsätzen, Glauben, Rentnern, Hörgeräten und Antifasnächtlern freuen wir uns auch nächstes Jahr wieder etwas vertreiben zu dürfen.