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Herbstliches Wochenende in Maienfeld

Billing Daniel 21.09.2022
Von Zebras, die einen Fensterausschank betreiben und dann den "Zug" nach Hause nehmen.
 
Die Räbis frönten wieder mal der Angewohnheit im Herbst ein Weinfestival musikalisch und umsatzmässig zu unterstützen. Dieses Jahr traf es das wunderschöne Dorf Maienfeld, bekannt für seine Natur wie aus dem Bilderbuch, wo sich der Exportschlager Heidi heimisch nennen darf. Doch dazu später mehr.
Frisch und noch etwas verschlafen starteten die Räbis vom altbewährten Sagenparkplatz aus. Sujetvorgaben für alle: «Schwarz-Weiss». Der Klassiker für ausserfasnächtliche Auftritte lassen bei genauerem Studium sehr viel Spielraum in der Kleiderwahl. Wo die meisten sich für das offensichtliche, nämlich Schwarze Hosen und weisses Hemd, entschieden hatten, gab es zwei Ausreisser welche durch langes Studium die Kreativität der farblichen Vorgaben voll ausschöpfen wollten. So standen zwei breit grinsende Zebra-einteiler zwischen den schick angezogenen und erklärten, Zebra sei ja ebenfalls schwarz-weiss, was ja auch stimmt und folglich akzeptiert wurde. Zum Glück waren beide als Tambourmajor nicht allzu sehr im Blickwinkel des Publikums *festes Augenzwinkern*. 
 
Nach einer fröhlichen Carfahrt waren die Räbis etwas früh in Maienfeld. Alles war noch zu. Alles? Nein eine Beiz war gerade im Begriff zu öffnen und hatte innerhalb 10 Sekunden die Stube voll und den Biertank leer. Plötzlich tummelte sich ein exhibitionistisches Zebra im Beizenfenster und lockte Passanten mit gratis Getränken. 
Gegen Mittag begannen dann das Musizieren auf diversen Plätzen und diversen Beizen. Die Hochdorfer Meute genoss feinen Wein, Gin und Bier ganz nach dem Beeindruckenden Spruch, der auf einem Winzerfass entdeckt worden ist: 
Füll mich voll und lass mich liegen,
Voll zu sein ist mein vergnügen. 
Es bildeten sich im Verlauf des Abends mehrere Studiengruppen zu diesem Thema. Da gab es zum einen die fröhlichen Geburtstagsbläser, die mehrere Stunden damit zubrachten einem Mitglied das perfekte Geburtstagsständchen zu spielen. Dann gab es die gemütlichen Hochzeitscrasher, die in einer Bar den besten Moment abwarteten, der Hochzeitsgesellschaft nebenan ihre Aufwartung zu machen, es aber dann doch nicht taten. Und zum Schluss die Gruppe durchgedrehtes Zebra, welches gemäss Augenzeugen mit offener Heckklappe (Reisverschluss über dem Gesäss) zu später Stunde durch Maienfeld zog, im Zuge dieses Abends Getränke zügig in einem Zug runterstürzte und zum Schluss nur mit einem Teil der Posaune nach Hause zog. 
Im nüchternen Licht des nächsten morgens blieb dem Zebra nur noch der Posaunenzug, der Rest blieb unauffindbar. So musste sich der Paarhufer den ganzen Tag lang alle erdenklichen Sprüche mit Zug anhören. 
Am Sonntag stand noch ein Besuch des Weinguts Bündte an. Der Herr des Hauses informierte ausführlich über die schönen Seiten der Region Maienfeld und verköstigte die Räbis mit gutem Wein und essen was mit Ständchen verdankt wurde.
 
-> Fotos in der Gallerie